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Neuer Termin noch unbekannt Warum sich die Wiedereröffnung des Westbads um Monate verzögert

Die Wiedereröffnung des umgebauten Westbads in Walle wird sich um Monate verzögern. Der Grund: mangelhaftes Baumaterial, das nun wieder entfernt und neu verarbeitet werden muss.
02.09.2025, 21:17 Uhr
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Von Ragna Herzog

Der geplante Eröffnungstermin des umgebauten Westbads in Walle Anfang Februar fällt ins Wasser und wird sich um Monate verzögern. Laut einer Pressemitteilung der Bremer Bäder soll mangelhafter Innenputz der Grund für die Bauverzögerung von mindestens drei Monaten sein. Damit verschiebt sich die Eröffnung des Schwimmbads auf Anfang Mai 2026. Unter Umständen auch noch weiter. Davon betroffen sind neben Privatpersonen auch der Schwimmunterricht von Schulen und der Vereinsschwimmsport aus dem Bremer Westen.

Der Kleinkindbereich, das Lehrschwimmbecken mit Schrägboden und die beiden Kursbecken waren größtenteils schon mit weißen Kacheln belegt, da sollen Mitarbeiter des Fliesenlegerbetriebs bemerkt haben, dass der bereits verarbeitete Innenputz nicht die erforderliche Tragfähigkeit für die Fliesen vorweist. Ein Gutachten sowie Proben der Amtlichen Materialprüfungsanstalt der Freien Hansestadt Bremen sollen die unzureichende Ausführung bestätigt haben. Nun müsse der mangelhaft verarbeitete Putz wieder abgeschlagen und neu verputzt werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Bremer Bäder GmbH.

Zu wenig Zement im Putz verarbeitet?

"Der Schaden bezieht sich aber nicht auf die bereits fertiggestellten Schwimmbecken", sagt Uwe Siefke, technischer Leiter der Bremer Bäder. In den Schwimmbecken würde ausnahmslos Putz verarbeitet werden, der von einer anderen Fliesenlegerfirma, die auf Schwimmbecken spezialisiert sei, selbst aufgetragen werde. "Es geht bei dem Schaden um die Wandflächen", so Uwe Siefke. Es wird vermutet, dass zu wenig Zement in den Putz eingearbeitet worden sei und sich dieser beim Auftragen und Glätten aus dem Kalk-Sandsteingemisch gelöst habe, erklärt der technische Leiter. "Und damit bietet der aufgetragene Innenputz keinen ausreichenden Halt mehr für die Wand- und Deckenfliesen."

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Acht Grundschulen und elf weiterführende Schulen betroffen

„Die Verzögerung schmerzt uns sehr und wir werden alle Register ziehen, um sie so kurz wie möglich zu gestalten. Wir wollen das Bad
schnellstmöglich für die Öffentlichkeit in Betrieb nehmen“, sagt
der Geschäftsführer der Bremer Bäder, Henry Peukert, zu der aktuellen Situation. Auch Ulrich Mäurer, Senator für Inneres und Sport, bedauert die Verschiebung der Schwimmbaderöffnung: "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Zeitverzug so gering wie möglich zu halten." Ein Notfallplan für das Schul- und Vereinsschwimmen werde derzeit vorbereitet.

Auch der Aufsichtsrat, die für das Schulschwimmen verantwortliche Senatorin für Kinder und Bildung sowie der Landesschwimmverband seien über den Sachverhalt informiert worden, heißt es von den Bremer Bädern. "Acht Grundschulen und elf weiterführende Schulen sind von der aktuellen Situation betroffen", teilt Patricia Brandt, Sprecherin der Senatorin für Kinder und Bildung, mit. "Das Schulschwimmen der Grundschulen findet derzeit im Unibad statt. Eine Lösung ab Februar 2026 muss nun von den Bremer Bädern gefunden werden." Von den Bremer Bädern und Ulrich Mäurer heißt es dazu: "Gemeinsame Gespräche mit der Universität Bremen, ob das Unibad länger als geplant genutzt werden kann, sind vorgesehen."

Großer Aufwand, um Schaden zu beheben

"Der Aufwand, der jetzt betrieben werden muss, um den Schaden zu beheben, ist leider ziemlich groß", sagt Uwe Siefke. Zu den aktuellen Herausforderungen zähle, dass beim Abschlagen des mangelhaften Putzes eine "Riesenstaubbelastung" aufkommen würde, vor der bereits fertiggestellte technische Einbauten geschützt werden müssten. "Auch das neue Belüftungssystem muss komplett abgeklebt werden", erklärt der technische Leiter. "Da sind wir gerade bei." Außerdem müssten jetzt die anderen Baufirmen vor Ort so umkoordiniert werden, dass die von ihnen ausgeführten Arbeiten nicht durch die erneute Putzsanierung beeinträchtigt werden.

Die senatorische Behörde für Sport teilt mit, dass durch den entstandenen Schaden keine Erhöhung der Baukosten entstehen werde. Mehrkosten müssten nun vom Auftragnehmer übernommen werden, heißt es. "Die Firma, die für den Schaden verantwortlich ist, hat sich gleich bereit erklärt, für den Schaden zu haften und die Nachbesserung selbst vorzunehmen", erklärt Uwe Siefke. Er rechne damit, dass sich die Erneuerung des Putzes innerhalb von sechs Wochen realisieren lasse. "Die genannten drei Monate beziehen sich auch auf die Auswirkungen auf die Arbeiten der anderen Baufirmen vor Ort", sagt Uwe Siefke. "Wir hoffen, dass sich das alles gut koordinieren lässt und keine der anderen Firmen nun aufgrund der Problematik abspringt", so Siefke. "Denn dann haben wir ein richtiges Problem und werden auch im Mai nicht öffnen können."

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