Ohne die große Personalnot beim SV Werder Bremen, so viel lässt sich festhalten, wäre Skelly Alvero im Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen nicht zum Einsatz gekommen. Weil die Mannschaft von Cheftrainer Horst Steffen in der Defensive derzeit aber große Lücken zu kompensieren hat, bekam der Franzose seine Chance – und nutzte sie in ungewohnter Rolle: Als Innenverteidiger bot Alvero nach seiner Einwechslung in der 65. Minute am Sonnabend eine ordentliche Leistung und fügte sich gut ins Bremer Spiel ein. Dass er den Verein bis zum Ablauf der Sommertransferphase (Montag, 20 Uhr) noch verlässt, bleibt aber dennoch ein realistisches Szenario.
Nach Informationen unserer Deichstube spricht Werder derzeit mit mehreren Interessenten, die Alvero gerne verpflichten würden. Dabei geht es jeweils um eine einjährige Leihe. Nach komplizierten Jahren am Osterdeich soll der 23-Jährige andernorts möglichst viel Praxis sammeln, um gestärkt zurückzukommen. Das ist Werders Idee. Eine endgültige Entscheidung ist allerdings noch nicht gefallen, weil es nun darum geht, was die Spielerseite möchte.
Klar ist: Ein Alvero-Abgang würde Werders ohnehin laufende Fahndung nach einem neuen Mann für das defensive Mittelfeld noch drängender machen. Allein nominell müsste die Position im Kader nachbesetzt werden, weil die Mannschaft vor der Abwehr ansonsten sehr dünn besetzt wäre. Senne Lynen und der aktuell noch verletzte Jens Stage gelten als die Wunschbesetzung von Cheftrainer Horst Steffen für die Doppelsechs. Leonardo Bittencourt stünde als Backup bereit, Patrice Covic als weitere Option, obwohl das Talent grundsätzlich offensiver eingeplant ist. Wie die Deichstube erfahren hat, ist eine Sechser-Verpflichtung bei Werder nach wie vor heißes Thema und soll bis zum Transferschluss umgesetzt werden. Der Finne Kaan Kairinen (26, Sparta Prag), der medial wiederholt mit den Bremern in Verbindung gebracht wird, ist dabei jedoch keine heiße Spur.